Ungehorsames Gemüse

Seit Beginn der Besetzung Mai 2019 wurde auf der Fläche des Camps ökologisch Gemüse angebaut. So entstand die Gruppe „Ungehorsames Gemüse“.

Wer wir sind – Stand 2020

Wir sind eine kleine, bunt gemischte Gruppe u.a. aus Studierenden der Ökologischen Landwirtschaft, ausgebildeten Landwirt*innen, Praktiker*innen und Klimaaktivist*innen. Uns vereint der Wunsch, den fruchtbaren Boden für die nachhaltige Kultivierung von Nahrungsmitteln zu nutzen. Dabei liegt uns nicht nur das Gemüse an sich, sondern insbesondere auch der Einbezug der Menschen aus der Gemeinde am Herzen. Wir wollen einen Ort der Begegnung und zum gemeinsamen Gärtnern schaffen, wo verschiedene Anbaukonzepte ausprobiert und ökologischer Gemüsebau repräsentiert werden können. So sollen alternative Nutzungsformen für die 80 ha Boden sichtbar und greifbar werden. Und das nicht nur für diese eine Saison, sondern mit der Vision einer langfristigen, zukunftsfähigen Landwirtschaft!

Einige von uns haben bereits Erfahrung im Gemüseanbau. Die Fläche um das Aktionscamp bietet die Möglichkeit zum Wissensaustausch, zum Ausprobieren und Experimentieren und somit zum ganz viel Neues lernen. Geplant ist momentan auf einer Fläche von ungefähr 0,76 ha der Anbau von ca. 40 Kulturen, zum Teil alte und seltene Sorten, Blühstreifen, Gründüngung, auch für Transfermulchsysteme, und vieles mehr, frei nach dem Motto: Es lebe die Vielfalt!

Was ist so passiert?

Es wurden immer wieder zu Mitmachtagen eingeladen, an denen Menschen zum gemeinsamen Gärtnern zusammengekommen sind. Dabei war besonders 2020 der Umgang mit der Pandemie eine Herausforderung. Manche haben sich auch eigene Gartenparzellen abgesteckt, auf der sie sich gärtnerisch ausleben konnten. Auf dem Acker war ein wunderbarer Freiraum, in dem ganz viel ausprobiert werden konnte und der somit ein idealer Ort zum Forschen und Experimentieren war. So schrieben dort einige ihre Projektarbeit für die Uni und waren gleichzeitig auf dem Acker aktiv.

Was passierte mit dem Gemüse?

Zum einen wurde das Gemüse direkt auf der Ackerbesetzung zubereitet und gegessen. Darüber hinaus konnten Menschen für sich selbst ernten. Häufig wurde auch Gemüse in die umliegenden Dörfer mit einem Lastenfahrrad verteilt und dabei über die aktuelle Situation auf dem Acker zu informiert. Dadurch konnte vor Ort das Bewusstsein für das fruchtbare Ackerland und für den Umgang und Konsum von gesunden, lokalen und saisonalen Nahrungsmitteln gestärkt werden.